Betreff
Das Bergische Rheinland
Bewerbung zur REGIONALE 2022/2025 des Landes NRW
Vorlage
2014/00272/
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:


Anknüpfend an die Erfahrungen der bisherigen REGIONALEN bietet die Landesregierung den Regionen des Landes die Möglichkeit, in den Jahren 2022 und 2025 eine REGIONALE durchzuführen. Die Regionen in NRW wurden im Juni 2016 aufgerufen, sich mit ihren eigenen Potenzialen zu positionieren und interkommunal zu kooperieren. Die Landesregierung sieht den Gegenstand der REGIONALE in der gemeinschaftlichen Vorbereitung, Realisierung und Präsentation von Projekten, Ereignissen und Initiativen. Lösungen für drängende Herausforderungen der Regionen sollen in einem konzeptionellen Zusammenhang entwickelt werden.

Mit dem Instrument der REGIONALE werden folgende Ziele verfolgt:

  • strategische Leitthemen einer Region qualifizieren, vernetzen und vermarkten,

  • mit innovativen Projekten Impulse für die aktuellen Fragen der Raum- und Siedlungsentwicklung setzen,

  • bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement für die Region stärken und

  • neue Formen interkommunaler bzw. regionaler Arbeitsteilung zwischen Quartieren und Städten erproben.

Das regionale Strukturprogramm des Landes soll einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des ökonomischen Strukturwandels und zur Gestaltung regionaler Siedlungs-, Wohn- und Lebensräume in den Regionen leisten. Aus Sicht des Landes NRW bieten sich folgende Handlungsfelder an:

  • Integration, Demografie, Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit

  • Urbanität, ländlicher Raum, Siedlungsentwicklung, städtische Infrastrukturen,  Wohnen und Umweltgerechtigkeit

  • grüne Infrastrukturen und Naturschutz (u.a. Umsetzung Biodiversitätsstrategie)

  • Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, Arbeitsplätze

  • Bildung, Wissen und Kultur

  • Digitalisierung

  • Klimaschutz und Klimafolgenanpassung.

Auf der Basis der Ausschreibung des Landes NRW haben sich die drei Kreise Oberberg, Rhein-Sieg und Rhein-Berg mit breiter Unterstützung durch die 28 kreisangehörigen Kommunen und zahlreicher weiterer Akteure der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entschieden, sich gemeinsam um die Durchführung einer REGIONALE 2022/2025 zu bewerben. Unter dem Titel „Das Bergische Rheinland“ wurde die Bewerbung fristgerecht am 09.12.2016 beim Land NRW eingereicht (vgl. www.bergisches-rheinland.de).

Das Bergische Rheinland umfasst den Oberbergischen Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis sowie den östlichen Teil des Rhein-Sieg-Kreises, zu dem Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth, Hennef, Eitorf und Windeck gehören. Insgesamt gehören 28 Kommunen der Raumkulisse des Bergischen Rheinlands an.


In unmittelbarer Nähe zu den Zentren der Rheinschiene (Köln, Bonn und Leverkusen) hat sich das Bergische Rheinland zusammengeschlossen, um eine zukunftsfähige, ausbalancierte Entwicklung des Raumes sicherzustellen. Die Motivation ergibt sich aus einem funktionsräumlichen Spagat, den der Raum leisten muss: die zukünftige Entwicklung vollzieht sich im Spannungsfeld zwischen der Kontaktzone zur dynamischen Entwicklung der Rheinschiene einerseits und den endogenen Transformationsaufgaben sowie Potenzialen des eher ländlich geprägten Bereichs andererseits.


Vor diesem Hintergrund und im Angesicht aktueller Herausforderungen und Zukunftsfragen ist es inhaltliche Leitidee der REGIONALE Bergisches Rheinland, im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land die Lebensqualität nachhaltig zu sichern und die regionale Wertschöpfung zu erhöhen. In der Kombination endogener und eigendynamischer Entwicklungspotenziale der Region mit externen Impulsen der Rheinschiene sollen ländliche und städtische Qualitäten sich gegenseitig ergänzen.


Die REGIONALE Bergisches Rheinland erarbeitet vor allem integrierte Gesamtstrategien, sie ist konsequent interkommunal angelegt, sie vermittelt intermediär zwischen unterschiedlichen Handlungsebenen und –trägern und setzt auf die Kooperation und das synergetische Engagement vielfältiger Akteure.


Diese inhaltliche Leitidee soll anhand von folgenden fünf Entwicklungspfaden weiter konkretisiert, ausgearbeitet und umgesetzt werden:

  • Ressource trifft Kulturlandschaft,

  • Innovation schafft Arbeit,

  • Qualität von Wohnen und Leben,

  • Mobilität und Digitalisierung,

  • Neue Partnerschaften quer vernetzt


Ein wichtiger Aspekt der REGIONALE 2022/2025 ist die interkommunale und kreisübergreifende Kooperation. Dabei geht es darum, sich den zukünftigen Herausforderungen gemeinsam zu stellen. Die drei Kreise verfügen bereits über vielfältige interkommunale Kooperationen in unterschiedlichen Themenfeldern, so beispielsweise in den Bereichen Tourismus, Ressourcenwirtschaft, Mobilität oder Raumentwicklung. Dies soll durch eine REGIONALE mit neuen Impulsen und Perspektiven versehen und weiterentwickelt werden.


Zur Bearbeitung der Bewerbung wurde von den drei Kreisen gemeinsam die Arbeitsgemeinschaft „Dr. Wackerl, Büro für Stadtplanung und strategische Projektentwicklung (Köln)“ mit „Post & Welters, Architekten & Stadtplaner (Dortmund/Köln)“ beauftragt. Im Rahmen des Bewerbungsprozesses bildeten eine Informationsveranstaltung am 06.10.2016 auf :metabolon (Lindlar) und eine Arbeitskonferenz am 26.10.2016 auf Schloss Eulenbroich (Rösrath), an denen jeweils über 100 Personen aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Kammern und Wirtschaft teilgenommen haben, die zentralen Veranstaltungsformate zur Einbindung der regionalen Akteure. Eine Lenkungsgruppe bestehend aus Vertretern der drei Kreise und des Vereins Köln/Bonn e.V. hat die Bewerbung inhaltlich vorbereitet und koordiniert.

Um den regionalen Willen zur Umsetzung der Strategie und eine hinreichende Verbindlichkeit zu bekräftigen hatte das Land NRW eine politische Legitimation durch die kommunalen Gremien gefordert. Die Kreistage haben nach Vorberatungen in Fach- und Kreisausschüssen einstimmig bzw. mit großer Mehrheit der Bewerbung zugestimmt. Die notwendigen Beschlüsse in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sollen im Frühjahr 2017 gefasst werden.

Welche der sieben Bewerber-Regionen am Ende den Zuschlag erhält, entscheidet eine Experten-Jury. Um sich ein eigenes Bild zu machen, wird die Jury voraussichtlich im Februar/März 2017 die teilnehmenden Regionen bereisen. Mit einer Entscheidung und der Benennung der Sieger wird im Frühsommer 2017 gerechnet.


Der Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss der Gemeinde Reichshof begrüßt die gemeinsame Bewerbung der drei Kreise Oberberg, Rhein-Sieg und Rhein-Berg mit dem Titel „Bergisches Rheinland“ um die REGIONALE 2022/2025 und stimmt den Inhalten und Zielen der Bewerbung zu.