Sachverhalt:
Verursacht durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen sinken Gasliefermengen. Dies führt zu einer geringeren Verfügbarkeit von Gas und Strom und letztlich zu enormen Preissteigerungen am Markt.
Nicht nur im Rahmen eines klima- und umweltfreundlichen Verhaltens, sondern nun auch durch diese angespannte Lage auf den Energiemärkten ist Energiesparen DAS Gebot der Stunde. Zwischenzeitlich ist dies auch durch zwei Rechtsverordnungen der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig und mittelfristige wirksame Maßnahmen gesetzlich geregelt worden. Trotzdem ist es notwendig, über die gesetzlichen Regelungen hinaus tätig zu werden.
Vor allem im Rahmen des Gebäudesanierungsprogramms sind bereits eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt worden, die den Energieverbrauch gemeindlicher Immobilien nachhaltig und gravierend positiv beeinflusst haben. Beispielsweise seien hier aufgeführt die energetische Sanierung an Schulen und Rathaus (ca. 59% der Brutto-Grundfläche der gemeindlichen Gebäude), der Einsatz regenerativer Energien oder die Beleuchtung mittels LED-Präsenzwächtern.
Über die Maßnahmen im Bereich von Klima- und Umweltschutz wird laufend im Bau-, Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss berichtet.
In vielen Bereichen ist daher begrenzt weiteres Einsparpontential zu erwarten. Einige Maßnahmen wiederum würden zunächst entsprechende umfangreichere technische wie haushalterische Vorplanungen bedürfen und können nur mittel- bis langfristig umgesetzt werden. Diese Planungen werden natürlich im Rahmen des Gebäudesanierungsprogramms weiterhin verfolgt. Hier werden daher im Wesentlichen die kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen dargestellt. Diese sind wie folgt geplant bzw. schon umgesetzt:
Alle Gebäude betreffend:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
Heizungsoptimierung, Prüfung der Heizungsanlagen, technische Optimierung im Einzelfall |
|
in Umsetzung |
Schaltzeiten der Heizungen reduzieren (Nacht- und Wochenendabsenkungen verlängern, s.u.) |
|
in Umsetzung
|
Heiztemperaturen reduzieren (s.u.) |
|
in Umsetzung |
Austausch von defekten Thermostaten, idealerweise Behördenthermostate |
|
in Umsetzung |
weiteres Umrüsten auf LED-Beleuchtung im Außenbereich von Gebäuden |
|
kurzfristig |
Abschalten von Außenbeleuchtung soweit nicht erforderlich wg. Verkehrssicherheit |
|
erfolgt |
Prüfung der Einschränkung von Öffnungszeiten (s.u.) |
|
kurzfristig |
Abschalten Warmwasseraufbereitung in nicht hygienisch erforderlichen Bereichen (Durchlauferhitzer) |
|
erfolgt |
„Hausmeister-Konferenz“, um weiteres Potential ausfindig zu machen |
|
erfolgt |
Sensibilisierung von Nutzern (Stromsparen, Standby-Betrieb, Lüften, etc.) |
|
laufend |
Auffinden und Reduzierung von Stromfressern |
|
kurzfristig |
Zusätzlich:
Rathaus:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
Raumlufttemperatur in Büros auf max. 19 Grad, Gemeinschaftsflächen werden nicht mehr beheizt |
|
in Umsetzung |
Prüfung von Schließungszeiten |
|
kurzfristig |
Einsatz von Energie-Scouts |
|
Kurzfristig |
Reduzierung der Schaltzeiten der Beleuchtung, teilweise ganz ausschalten |
|
erfolgt |
Schulen:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
von gesetzlicher Temperaturvorgabe ausgeschlossen, aber dennoch möglichst geringe/keine Beheizung von Gemeinschaftsflächen wie Fluren |
|
in Umsetzung nach Absprache mit Schulleitungen |
Thematisierung mit den Schulleitungen in Schulleiterbesprechung, Übergabe eines Merkblattes als Multiplikatoren, Anregung zur Thematisierung im Unterricht |
|
kurzfristig |
Schwimmbäder:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
Abdeckung des Wasserbeckens durch Hochfahren des Hubbodens |
|
erfolgt täglich |
Reduzierung der Wassertemperatur in Wildbergerhütte auf 27 Grad |
|
kurzfristig nach Reparatur |
Turnhallen:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
Reduzierung der Öffnungszeiten durch Optimierung der Belegungspläne, ggf. (Teil-)Schließung einer Halle in Eckenhagen |
|
in Prüfung |
ggf. Abschaltung von Duschen, Nutzerdaten werden derzeit zusammengetragen |
|
in Prüfung |
Reduzierung der max. Raumtemperatur auf 16 Grad (teilweise aktuell bereits niedrigere Temperaturen üblich) |
|
in Umsetzung |
Feuerwehrgerätehäuser:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
Raumlufttemperatur in Büros/Schulungsräumen auf max. 19 Grad bei tatsächlicher Nutzung, ansonsten auf Frostwächter, Gemeinschaftsflächen werden nicht mehr beheizt |
|
in Umsetzung |
Betrieb der Gebläseheizungen in den Fahrzeughallen nur noch nach Einsätzen zum Trocknen von nassen Fahrzeugen auf max. 15 Grad, ansonsten max. 10 Grad |
|
in Umsetzung |
Reduzierung des Betriebes von mehreren Kühlschränken/Truhen auf max. ein Gerät |
|
in Umsetzung |
Straßenbeleuchtung:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
weiterer Austausch in LED-Beleuchtung gemäß Beschlusslage (vorgezogener Austausch der Beleuchtung im Gewerbegebiet) |
|
laufend |
Reduzierung der LED-Leuchten auf 50% nachts (weitere Reduzierung wirtschaftlich nicht darstellbar) |
|
erfolgt |
Reduzierung der Schaltzeiten der noch nicht umgerüsteten Leuchten um eine Stunde (morgens 30 min, abends 30 min) |
|
kurzfristig |
Sonderbeleuchtungen sind ausgeschaltet (z.B. Anleuchten der Burg, bestimmte Plätze) |
|
erfolgt bzw. weitere Prüfung läuft |
Vereine:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
ggf. Hinweis auf aktives Mitwirken und Notwendigkeit von Energieeinsparung |
|
in Prüfung |
ggf. Hinweis auf Reduzierung von Hallenbelegungen |
|
in Prüfung |
ggf. Ausschalten von Flutlicht |
|
in Prüfung |
Sonstiges:
Maßnahme
|
|
Umsetzung |
Schaltzeiten Brunnen im Kurpark reduziert |
|
erfolgt |
Information der Bevölkerung zum Energiesparen |
|
laufend, RHK ist erfolgt |
Hinsichtlich der Beheizung stellt die Schule in Hunsheim (mit Turnhalle und Schwimmbad) sowie der Baubetriebshof eine Ausnahme dar, da diese mit eigens erzeugten Hackschnitzeln beheizt wird.
Die Maßnahmenliste ist nicht abschließend und wird laufend um weitere Ansätze erweitert, die zum Energiesparen beitragen können.
Der Rat nimmt die vorgestellten Maßnahmen der Verwaltung zur Energieeinsparung zustimmend zur Kenntnis und unterstützt die Bemühungen, einen Betrag zur Minderung der Energiekrise zu leisten.
Es wird folgender Beschluss gefasst:
Der Rat nimmt die vorgestellten Maßnahmen der Verwaltung zur Energieeinsparung zustimmend zur Kenntnis und unterstützt die Bemühungen, einen Betrag zur Minderung der Energiekrise zu leisten.
Frau Schmidt stellt den Ratsmitgliedern die Energiesparmaßnahmen der Gemeinde Reichshof im Rahmen der Energiekrise vor. Sie betont dabei noch einmal, dass die aufgeführten Maßnahmen nicht abschließend sind und dass die Verwaltung weiterhin Potentiale sucht.
Es schließt sich eine Aussprache an.
Ratsmitglied Brach erkundigt sich, ob man die Energieeinsparungen beziffern kann.
Frau Schmidt verneint dies zum jetzigen Zeitpunkt. Bei den hier aufgeführten Maßnahmen handelt es sich um Sofortmaßnahmen, denn jede Einsparung zählt.
Ein Energiebericht wird in kürze den Ratsmitgliedern vorgestellt.
Ratsmitglied Brach verweist auf ein großes Einsparpotential bei der Straßenbeleuchtung. Sie erkundigt sich, ob es richtig ist, dass eine Veränderung der Schaltzeiten bei LED-Beleuchtung nur Gebietsweise erfolgen kann.
Sie regt zudem an, eine Priorisierung bei der Umrüstung auf LED bei der Straßenbeleuchtung vorzunehmen und nicht nur vereinzelt defekte Leuchtkörper auszutauschen.
Herr Schindler führt aus, dass die in der Vorlage vorgestellte Veränderung in der Schaltzeiten kostengünstig abgewickelt werden kann, da die AggerEnergie Steuerungsanlagen austauscht.
Es ist richtig, dass der Austausch der Straßenbeleuchtung in LED nur Gebietsweise umgestellt werden kann.
Die weitere Reduzierung der Straßenbeleuchtung ist wirtschaftlich nicht vertretbar, da die Umstellungskosten die Energieeinsparung übersteigen werden.
Frau Schmidt ergänzt, dass nicht nur defekte Leuchtkörper ausgetauscht wer